Montag, 20. Mai 2013

Perry Rhodan - Garching-Con 2013


Es war einmal an einem trüben Herbsttag des Jahres 2012 als ich mich entschloss nun doch endlich einen Perry Rhodan Con zu besuchen.

Na ja, eigentlich war ich ja schon entschlossen das zu tun, schließlich war ja 2011 der Welt-Con zum 50-jährigen Bestehen der Romanserie Perry Rhodan – ein Mega Ereignis für alle Perry Rhodan und SciFi Fans - aber diesen konnte ich aus verschiedenen Gründen eben nicht besuchen.

Nun sollte es zum Garching-Con 2013 klappen.

Geografisch schnell zu Erreichen, Anfahrts-und Unterbringungskosten waren ebenfalls im (lind)grünen Bereich und die Bereitschaft Fans, Autoren, Zeichner und andere Gäste hautnah zu erleben war ebenso vorhanden.
Bin ich doch eigentlich ein zurückhaltender, ja fast schüchterner Mensch, aber die Motivation dahin gehen zu wollen, wo noch nie zuvor ein Mensch (wie ich) gewesen ist, war doch sehr hoch und schon immer sehr reizvoll für mich.
Tschuldigung, den Satz habe ich mir ausgeliehen – und zum Ausleihen habe ich später noch mehr zu berichten.

Also Samstag um 5.30 Uhr ins Auto, mal schnell nach Garching bei München gefahren – ok, von Linz waren es dann doch gut zwei Stunden – dann ins Hotel im Zentrum von Garching und ersteinmal frühstücken.

So gestärkt bin ich zum Veranstaltungsort, dem Bürgerhaus von Garching, gelaufen und habe dort “eingecheckt“. Ausgestattet mit dem Besucherausweis habe ich einen ersten Rundgang durch das Bürgerhaus gemacht und mir einen Eindruck verschafft, wer sich dort so präsentiert.
Ich war nicht wenig beeindruckt von der Menge an Ausstellern und Händlern und es gab so ziemlich alles zu kaufen oder anzuschauen, was das Fan-Herz so begehrt.

Dann die Eröffnung des Con´s mit einem Einführungsvideo und einleitenden Worten des Veranstalters, dem Perry Rhodan-Stammtisch »Ernst Ellert« München.
Und siehe da – auch die Kollegen haben sich für das Con-Eröffnungsvideo einige Sachen „ausgeliehen“.
Ein tolles Video, dass mit Anspielungen auf andere Publikationen, Filmen, TV-Serien des Science Fiction Genres nur so gespickt war und für allgemeine Heiterkeit sorgte.
Nun ging es weiter mit Vorträgen und Lesungen rund um das Thema Perry Rhodan und ich lernte etwas über die Entstehung der Perry Rhodan NEO Romane.

Nach einer Mittagspause ging es munter weiter und ich bekam einen Eindruck ab wann man sich „Altleser“ nennen kann und wie diese sich selbst wahrnehmen oder von anderen wahrgenommen werden.
Ich selbst werde wohl mit dem Begriff "Altleser" wohl nie zurechtkommen und auch nicht mit dem Verhalten, welches mancher dieser Leute, die sich als „Altleser“ begreifen, so an den Tag legen. Auch mag ich mich nicht so in die Schublade pressen lassen, denn ich lese (mit Pausen) schon seit 1979 Perry Rhodan, habe aber gerade mal ein Viertel aller Heftromane gelesen – und angesichts dessen was das Perryversum ausmacht, ist der Anteil den ich davon gelesen habe noch geringer.
Bin ich nun ein "Altleser" oder doch ein "Neuleser", der zwar das Alter hat und schon vor mehr als dreißig Jahren begonnen hat Perry Rhodan zu lesen, der aber nicht die gleiche Menge an Publikationen wie andere "Altleser" konsumiert hat. 
Bin also froh in keine Schublade zu passen und dennoch bin ich ein großer Fan und ich liebe diese Serie, das Universum und die Arbeit der vielen Autoren und des Verlages in den letzten zweiundfünfzig Jahren.

Dann wurde es auf dem Con wirklich spannend für mich – ich traf einige der Autoren.
Trotz meiner 48 Jahre und einiger Lebenserfahrung, war ich ein wenig aufgeregt, was sich aber dann doch schnell legte. Mein erstes „Opfer“ Frank Borsch signierte mir den Roman 2500 der EA und mangels Andrang wurden es ein paar locker, heitere Minuten mit anschließender „Fotosession“ und ich versprach beim Lesen von Perry Rhodan NEO etwas aufzuholen, was ich mangels Zeit etwas zurückstellen musste.
Weiter ging es mit einer Lesung von Uschi Zietsch und einem Einblick in die Fantasy Literatur des Fabylon Verlages mit kurzer Fragerunde und der anschließende Kaffeeklatsch mit Marc A. Herren gab mir ein paar Einblicke in das Leben eines Perry Rhodan Autors, hatte Gelegenheit Fragen zu stellen und zum Ende noch ein Foto zu machen. 

Zwischendurch habe ich mich von dem langjährigen Perry Rhodan Innenillustrator und Zeichner Michael Wittmann karikieren lassen, bevor es dann mit anderen Programmpunkten weiterging.
Die Autoren der Erstauflage stellten sich zum Gespräch und den Fragen des Moderators und Publikums zum vergangenen Zyklus (Neuroversum, Band 2600ff) und einen Ausblick zum neuen Zyklus (Das Atopische Tribunal) , der mit Band 2700 am 17. Mai 2013 gestartet ist.

Sehr beeindruckt war ich mit wie viel Humor und Geschicklichkeit sich alle Autoren darum gedrückt haben zu verraten was zukünftig in der Serie passieren wird. Sie haben allenfalls einige kryptische Bemerkungen gemacht und auch hierbei hat sich der Exposé Autor Christian Montillion alias Christoph Dittert hervorgetan mit viel Ironie eigentlich nichts zusagen.
Als jemand der Spoiler nun überhaupt nicht mag (warum soll ich mir die Spannung nehmen lassen?) war ich auch nicht enttäuscht sondern nur amüsiert, wie die Autoren erfolgreich, die von den Lesern und Fragestellern gewünschten Informationen verweigerten. 

Ach ja , und ich durfte mit Leo Lukas aufs Foto.
Leo Lukas ist viel beschäftigt als Autor der Perry Rhodan Erstauflage , NEO und als Kabarettist in meiner neuen Heimat Österreich.

Im Anschluss wurde der Zellaktivator verliehen, mit diesem Preis wurden Personen geehrt, die sich um die Romanserie bzw. die Marke Perry Rhodan verdient gemacht haben.
Dieses Jahr ging dieser Preis an Eckhard Schwettmann, der im Verlag Pabel Moewig wesentlich zur Entstehung der „Marke“ Perry Rhodan beigetragen hat und Zeichner Reinhard Habeck für sein Gesamtwerk für Perry Rhodan und seinen Rüsselmops Comic.

Ebenfalls ein Preis ging wurden posthum an den legendären Zeichner Johnny Bruck verliehen, der hunderte Titelbilder und Illustrationen für Perry Rhodan gestaltet hat.

Nach einem leckeren Abendessen und der Versteigerung einiger Perry Rhodan Artikel wie Schallplatten, CD´s und Büchern, war dann aber auch Schluss für mich an diesem ersten Tag.

Der zweite Tag begann, frisch ausgeschlafen, auch sehr entspannt und ich hatte gleich am Vormittag ein lockeres Gespräch mit Uschi Zietsch, Inhaberin des Fabylon Verlages und Perry Rhodan (Stamm)Gastautorin (alias Susan Schwartz). Es ging um Perry Rhodan, Fantasy und Schreibseminare – und das obligatorische Foto.

Danach folgte ein weiteres Highlight.
Der Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Walter.
Er war 1993 Mitglied der D2 Mission und war mit dem Space Shuttle Columbia für 10 Tage im Weltall und hat nun den Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München.
Auf dem Garching-Con der Perry Rhodan Fans, der ja  im Rahmen der 16. Weltraumtage in Garching stattfand hat Prof. Walter einen außerordentlich interessanten Vortrag gehalten zum Thema : "Die Zukunft der Menschheit im All"
Das war sehr beeindruckend zu sehen, dass Science und Fiction gar nicht so weit auseinander liegen und vieles was früher Fiction war ist heute Science und durchaus machbar.
Im Anschluss hat sich Prof. Walter noch die Zeit genommen einige Autogramme zu geben, Bücher zu signieren und weitere Fragen zu beantworten.
Auch ich hatte die Möglichkeit noch kurz mit ihm zu sprechen und ein Foto zu machen, was mich persönlich sehr beeindruckt hat und einige Erinnerungen wachgerufen hat.
Ich durfte damals als 4 jähriger nachts aufbleiben um die Mondlandung zu sehen oder später auch andere Apollo Missionen live am Fernsehschirm verfolgen und nun durfte ich auf dem Garching Con einen der Astronauten der späteren Space Shuttle Ära kennenlernen.
Ein Erlebnis was mir noch lange ganz besonders in Erinnerung bleiben wird.

Ein weiterer Programmpunkt zum Thema Exposé der Erstauflage mit den Autoren Uwe Anton und Christian Montillion hat mir wiederum interessante Einblicke in die Entstehung und Verarbeitung der Exposés gegeben.
Es liegt mir besonders daran zu erfahren WIE die Autoren diese Serie und die Handlung entwickeln und umsetzen und solche Diskussionen sind daher für mich besonders aufschlussreich und zogen sich wie ein roter Faden durch den diesjährigen Garching Con.

Mit Erinnerungen an den verstorbenen Schriftsteller Hans Kneifel ging ein rundherum gelungener Con für mich zu Ende.

Mein persönliches Fazit fällt durchweg positiv aus:

Erstens war es eine absolut großartige organisatorische Leistung des Veranstalters, eine erlesene Auswahl an Gästen und sehr interessante Programmpunkte.
Ich habe sehr viele neue Einblicke in die Entstehung der Perry Rhodan Serie und der Romane bekommen. Viele neue Informationen zur Geschichte der Serie und der Handlung und auch einige aufschlussreiche Hinweise wohin die Handlung Serie geht.
Natürlich war es für mich außerordentlich aufregend und spannend die Autoren live zu sehen, die Gelegenheit mich einmal mit ihnen unterhalten zu können oder einfach nur einen ganz persönlichen Eindruck zu bekommen.
Das war insgesamt ein tolles Erlebnis für mich und hat mir noch mal eine andere Facette von Autoren und Fandom der Perry Rhodan Serie gezeigt.
Man hat mich dort nicht das letzte Mal gesehen und ich hoffe weiterhin als Fan des Perry Rhodan Universums und auch als Mensch in Kontakt mit Autoren und Leserschaft zu bleiben.
Es ist schon etwas besonderes, diese Kontakte, die ich zum Teil schon vorher hatte – dank der modernen Technik zumeist online – auf eine persönliche und menschliche Ebene zu bringen.

1 Kommentar:

  1. p.s. Alle eventuellen Schreibfehler sind beabsichtigt und dienen einem geheimen galaktischen Plan zur Übernahme der Weltherrschaft.

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