Es war einmal an einem trüben
Herbsttag des Jahres 2012 als ich mich entschloss nun doch endlich einen Perry
Rhodan Con zu besuchen.
Na ja, eigentlich war ich ja schon
entschlossen das zu tun, schließlich war ja 2011 der Welt-Con zum 50-jährigen
Bestehen der Romanserie Perry Rhodan – ein Mega Ereignis für alle Perry Rhodan
und SciFi Fans - aber diesen konnte ich aus verschiedenen Gründen eben nicht
besuchen.
Nun sollte es zum Garching-Con 2013
klappen.
Geografisch schnell zu Erreichen,
Anfahrts-und Unterbringungskosten waren ebenfalls im (lind)grünen Bereich und
die Bereitschaft Fans, Autoren, Zeichner und andere Gäste hautnah zu erleben
war ebenso vorhanden.
Bin ich doch eigentlich ein zurückhaltender,
ja fast schüchterner Mensch, aber die Motivation dahin gehen zu wollen, wo noch
nie zuvor ein Mensch (wie ich) gewesen ist, war doch sehr hoch und schon immer
sehr reizvoll für mich.
Tschuldigung, den Satz habe ich mir
ausgeliehen – und zum Ausleihen habe ich später noch mehr zu berichten.
Also Samstag um 5.30 Uhr ins Auto,
mal schnell nach Garching bei München gefahren – ok, von Linz waren es dann
doch gut zwei Stunden – dann ins Hotel im Zentrum von Garching und ersteinmal
frühstücken.
So gestärkt bin ich zum
Veranstaltungsort, dem Bürgerhaus von Garching, gelaufen und habe dort
“eingecheckt“. Ausgestattet mit dem Besucherausweis habe ich einen ersten
Rundgang durch das Bürgerhaus gemacht und mir einen Eindruck verschafft, wer
sich dort so präsentiert.
Ich war nicht wenig beeindruckt von
der Menge an Ausstellern und Händlern und es gab so ziemlich alles zu kaufen
oder anzuschauen, was das Fan-Herz so begehrt.
Dann die Eröffnung des Con´s mit
einem Einführungsvideo und einleitenden Worten des Veranstalters, dem Perry
Rhodan-Stammtisch »Ernst Ellert« München.
Und siehe da – auch die Kollegen
haben sich für das Con-Eröffnungsvideo einige Sachen „ausgeliehen“.
Ein tolles Video, dass mit
Anspielungen auf andere Publikationen, Filmen, TV-Serien des Science Fiction
Genres nur so gespickt war und für allgemeine Heiterkeit sorgte.
Nun ging es weiter mit Vorträgen
und Lesungen rund um das Thema Perry Rhodan und ich lernte etwas über die Entstehung
der Perry Rhodan NEO Romane.
Nach einer Mittagspause ging es
munter weiter und ich bekam einen Eindruck ab wann man sich „Altleser“ nennen
kann und wie diese sich selbst wahrnehmen oder von anderen wahrgenommen werden.
Ich selbst werde wohl mit dem Begriff "Altleser" wohl nie zurechtkommen und auch nicht mit dem Verhalten, welches mancher dieser
Leute, die sich als „Altleser“ begreifen, so an den Tag legen. Auch mag ich
mich nicht so in die Schublade pressen lassen, denn ich lese (mit Pausen) schon
seit 1979 Perry Rhodan, habe aber gerade mal ein Viertel aller Heftromane
gelesen – und angesichts dessen was das Perryversum ausmacht, ist der Anteil
den ich davon gelesen habe noch geringer.
Bin ich nun ein "Altleser" oder doch ein "Neuleser", der zwar das Alter hat und schon vor mehr als dreißig Jahren begonnen hat Perry Rhodan zu lesen, der aber nicht die gleiche Menge an Publikationen wie andere "Altleser" konsumiert hat.
Bin also froh in keine Schublade zu passen und dennoch bin ich ein großer Fan und ich liebe diese Serie, das Universum und
die Arbeit der vielen Autoren und des Verlages in den letzten zweiundfünfzig
Jahren.
Dann wurde es auf dem Con wirklich spannend für mich –
ich traf einige der Autoren.
Trotz meiner 48 Jahre und einiger
Lebenserfahrung, war ich ein wenig aufgeregt, was sich aber dann doch schnell
legte. Mein erstes „Opfer“ Frank Borsch signierte mir den Roman 2500 der EA und
mangels Andrang wurden es ein paar locker, heitere Minuten mit anschließender
„Fotosession“ und ich versprach beim Lesen von Perry Rhodan NEO etwas
aufzuholen, was ich mangels Zeit etwas zurückstellen musste.
Weiter ging es mit einer Lesung von
Uschi Zietsch und einem Einblick in die Fantasy Literatur des Fabylon Verlages
mit kurzer Fragerunde und der anschließende Kaffeeklatsch mit Marc A. Herren
gab mir ein paar Einblicke in das Leben eines Perry Rhodan Autors, hatte Gelegenheit Fragen zu stellen und zum Ende noch ein Foto zu machen.
Zwischendurch habe ich mich von dem
langjährigen Perry Rhodan Innenillustrator und Zeichner Michael Wittmann
karikieren lassen, bevor es dann mit anderen Programmpunkten weiterging.
Die Autoren der Erstauflage
stellten sich zum Gespräch und den Fragen des Moderators und Publikums zum
vergangenen Zyklus (Neuroversum, Band 2600ff) und einen Ausblick zum neuen
Zyklus (Das Atopische Tribunal) , der mit Band 2700 am 17. Mai 2013 gestartet
ist.
Sehr beeindruckt war ich mit wie
viel Humor und Geschicklichkeit sich alle Autoren darum gedrückt haben zu
verraten was zukünftig in der Serie passieren wird. Sie haben allenfalls einige
kryptische Bemerkungen gemacht und auch hierbei hat sich der Exposé Autor
Christian Montillion alias Christoph Dittert hervorgetan mit viel Ironie
eigentlich nichts zusagen.
Als jemand der Spoiler nun
überhaupt nicht mag (warum soll ich mir die Spannung nehmen lassen?) war ich auch
nicht enttäuscht sondern nur amüsiert, wie die Autoren erfolgreich, die von den Lesern und Fragestellern gewünschten Informationen verweigerten.
Ach ja , und ich durfte mit Leo
Lukas aufs Foto.
Leo Lukas ist viel beschäftigt als
Autor der Perry Rhodan Erstauflage , NEO und als Kabarettist in meiner neuen
Heimat Österreich.
Im Anschluss wurde der
Zellaktivator verliehen, mit diesem Preis wurden Personen geehrt, die sich
um die Romanserie bzw. die Marke Perry Rhodan verdient gemacht haben.
Dieses Jahr ging dieser Preis an
Eckhard Schwettmann, der im Verlag Pabel Moewig wesentlich zur Entstehung der
„Marke“ Perry Rhodan beigetragen hat und Zeichner Reinhard Habeck für sein Gesamtwerk für Perry Rhodan und seinen Rüsselmops Comic.
Ebenfalls ein Preis ging wurden posthum an den legendären Zeichner Johnny Bruck verliehen, der hunderte Titelbilder und Illustrationen für Perry Rhodan gestaltet hat.
Ebenfalls ein Preis ging wurden posthum an den legendären Zeichner Johnny Bruck verliehen, der hunderte Titelbilder und Illustrationen für Perry Rhodan gestaltet hat.
Nach einem leckeren Abendessen und
der Versteigerung einiger Perry Rhodan Artikel wie Schallplatten, CD´s und
Büchern, war dann aber auch Schluss für mich an diesem ersten Tag.
Der zweite Tag begann, frisch
ausgeschlafen, auch sehr entspannt und ich hatte gleich am Vormittag ein lockeres
Gespräch mit Uschi Zietsch, Inhaberin des Fabylon Verlages und Perry Rhodan
(Stamm)Gastautorin (alias Susan Schwartz). Es ging um Perry Rhodan, Fantasy und
Schreibseminare – und das obligatorische Foto.
Danach folgte ein weiteres
Highlight.
Der Vortrag von Prof. Dr. Ulrich
Walter.
Er war 1993 Mitglied der D2 Mission
und war mit dem Space Shuttle Columbia für 10 Tage im Weltall und hat nun den
Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München.
Auf dem Garching-Con der Perry
Rhodan Fans, der ja im Rahmen der 16.
Weltraumtage in Garching stattfand hat Prof. Walter einen außerordentlich
interessanten Vortrag gehalten zum Thema : "Die Zukunft der Menschheit im
All"
Das war sehr beeindruckend zu
sehen, dass Science und Fiction gar nicht so weit auseinander liegen und vieles
was früher Fiction war ist heute Science und durchaus machbar.
Im Anschluss hat sich Prof. Walter
noch die Zeit genommen einige Autogramme zu geben, Bücher zu signieren und
weitere Fragen zu beantworten.
Auch ich hatte die Möglichkeit noch
kurz mit ihm zu sprechen und ein Foto zu machen, was mich persönlich sehr
beeindruckt hat und einige Erinnerungen wachgerufen hat.
Ich durfte damals als 4 jähriger
nachts aufbleiben um die Mondlandung zu sehen oder später auch andere Apollo
Missionen live am Fernsehschirm verfolgen und nun durfte ich auf dem Garching
Con einen der Astronauten der späteren Space Shuttle Ära kennenlernen.
Ein Erlebnis was mir noch lange
ganz besonders in Erinnerung bleiben wird.
Ein weiterer Programmpunkt zum
Thema Exposé der Erstauflage mit den Autoren Uwe Anton und Christian Montillion
hat mir wiederum interessante Einblicke in die Entstehung und Verarbeitung der Exposés
gegeben.
Es liegt mir besonders daran zu erfahren
WIE die Autoren diese Serie und die Handlung entwickeln und umsetzen und solche
Diskussionen sind daher für mich besonders aufschlussreich und zogen sich wie
ein roter Faden durch den diesjährigen Garching Con.
Mit Erinnerungen an den
verstorbenen Schriftsteller Hans Kneifel ging ein rundherum gelungener Con für
mich zu Ende.
Mein persönliches Fazit fällt
durchweg positiv aus:
Erstens war es eine absolut großartige
organisatorische Leistung des Veranstalters, eine erlesene Auswahl an Gästen
und sehr interessante Programmpunkte.
Ich habe sehr viele neue Einblicke
in die Entstehung der Perry Rhodan Serie und der Romane bekommen. Viele neue
Informationen zur Geschichte der Serie und der Handlung und auch einige
aufschlussreiche Hinweise wohin die Handlung Serie geht.
Natürlich war es für mich außerordentlich
aufregend und spannend die Autoren live zu sehen, die Gelegenheit mich einmal
mit ihnen unterhalten zu können oder einfach nur einen ganz persönlichen
Eindruck zu bekommen.
Das war insgesamt ein tolles
Erlebnis für mich und hat mir noch mal eine andere Facette von Autoren und
Fandom der Perry Rhodan Serie gezeigt.
Man hat mich dort nicht das letzte
Mal gesehen und ich hoffe weiterhin als Fan des Perry Rhodan Universums und
auch als Mensch in Kontakt mit Autoren und Leserschaft zu bleiben.
Es ist schon etwas besonderes,
diese Kontakte, die ich zum Teil schon vorher hatte – dank der modernen Technik
zumeist online – auf eine persönliche und menschliche Ebene zu bringen.